Hinter dem geradezu unübersichtlichen Titel verbirgt sich eine Perle historisch-politischer Literatur. Zudem ein ausgesprochen liebevoll und sorgfältig (Bilder, Register) herausgegebenes Buch, das seinen Preis allemal wert ist: für diejenigen, die sich mit der Geschichte des Anarchismus in Deutschland beschäftigen, ein Muß, denn es enthält im angekündigten Aufsatz eine exzellente Überblicksdarstellung zum Forschungsstand zum Anarchismus in Deutschland. Daher gehört es, auch wenn es direkt nicht den Spanischen Bürgerkrieg zum Gegenstand hat, in diese Buchvorstellung. Zum Hauptteil des Buches sei das Buch selbst zitiert - dem ist nichts hinzuzufügen, außer dem Dank an Nelles, Graf (...), die trotz vieler Schwierigkeiten die Schätze ihrer Arbeitsarchive an die Öffentlichkeit zu bringen versuchen. "Im Februar/März 1937 reiste der schwedische Anarchist Rudolf Berner als Tourist getarnt in "geheimer Mission" durch Nazideutschland. Berner kam aus dem revolutionären Spanien und hatte den Auftrag, die konspirative Verbindung zwischen den deutschen Anarchosyndikalisten im Exil und den Anarchosyndikalisten im deutschen Untergrund herzustellen. Zu diesem Zweck besuchte er auf seiner Reise die Aktivisten und Aktivistinnen des anarchosyndikalistischen Widerstandes in Wuppertal, Düsseldorf, Leipzig und Berlin ... Über seine gefahrvolle Kurierreise veröffentlichte Berner unter dem Pseudonym Frank Tireur 1940 in Schweden den nun auch in deutscher Übersetzung vorliegenden Bericht über die illegale Arbeit in Deutschland."
Aus: "Schleswig-Holsteiner im Spanischen Bürgerkrieg. Eine
Artikelserie von Jens Hülsen, Björn Marnau, Thomas Pusch, Christoph
Schaumann. Teil VII: Der Spanische Bürgerkrieg in Belletristik, Autobiografien
und Fachliteratur, in: Gegenwind. Politik und Kultur in Schleswig-Holstein,
Nr. 8/1997 (Internetausgabe)