DadA-Literatur, Dok.-Nr.: DA-L0000334
Henning, Markus; Raasch, Rolf
Neoanarchismus in Deutschland: Eine Untersuchung seiner Entstehungsgeschichte. - Diplomarbeit am FB Philisophie u. Sozialwiss. d. FU Berlin. - Berlin, 1990. - 242 S.
Bemerk.: Biblographie auf S. 231-241
ABSTRACT:
Arbeit über die Entstehungsgeschichte von Theorie und Praxis des Neoanarchismus in Deutschland. "Neoanarchismus" definieren die Autoren im kulturellen und theoretischen Gegensatz zum klassischen oder "Altanarchismus": Im Kontext der "Außerparlamentarischen Opposition" (APO) bzw. antiautoritären Studentenbewegung seit Mitte der sechziger Jahre entstandene Richtung, die sich ohne Rückgriff bzw. Anknüpfung an die unsichtbare oder vergessene altanarchistische Tradition entwickelt hat. Entscheidendes Charakteristikum war der Vermittlungversuch von spontanistisch aufgefaßten anarchistischen Revolutionsverständnis und marxistischer politisch-ökonomischer Gesellschaftsanalyse sowie verbindlicher Organisationsstruktur. Zugleich Synthese mit Elementen sozialer Bewegung: den weltweit auftretenden antiautoritären Jugendlichen Subkulturen (z. B. "Beats", "Hippies", "Provos"). Mit dem Auflösungsprozeß des antiautoritären Konsens der APO, gegen Ende der sechziger Jahre, kam es dann zunehmend zum Rückgriff auf klassische anarchistische Konzepte. Die Arbeit umfaßt den historischen Vorlauf (u. a. Exkurs in die Nachkriegstuation des deutschen Anarchismus), über die Hauptphase (ca. 1965-1975) bis hin zu einer Skizze des heutigen Anarchismus in Deutschland (bis ca. 1990).
[Bearb.: rr]
Bearbeitungsstand: 11.06.1992 ; 01.11.1992
