DadA-Literatur, Dok.-Nr.: DA-L0000884Traven, B./ (d. i. Ret Marut) Das Totenschiff: Die Geschichte eines amerikanischen Seemanns. - 1. Aufl. - Berlin: Büchergilde Gutenberg, 1926. - 256 S. ABSTRACT: Unter dem Pseudonym B. Traven veröffentlichte Ret Marut (ebenfalls ein Pseudonym) von seiner neuen Heimat Mexiko aus eine Reihe von Romanen, von denen "Das Totenschiff" als Erstlingswerk gilt. Sicher ist, daß Ret Marut vor dem 1. Weltkrieg in Deutschland aufgewachsen ist, Schauspieler war und während des Krieges literarisch zu arbeiten begann. Ab 1917 gab er in München die individual-anarchistische Zeitschrift "Der Ziegelbrenner" heraus. Im Frühjahr 1919 nahm er hervorragenden Anteil an der bayrischen Räterepublik, nach deren Niederschlagung er über mehrere Länder fliehen mußte, um schließlich in Mexiko zu landen. Es wird angenommen, daß "Das Totenschiff" auch eine autobiographische Verarbeitung dieser Flucht darstellt. Dieser Roman ist die Geschichte eines Mannes, der, da er keine Papiere besitzt, gezwungen ist, auf einem "Totenschiff" anzuheuern. Diese Art von Schiffe waren dazu bestimmt, auf ihrer letzten Fahrt versenkt zu werden, um der Reederei die Versicherungssumme zu sichern. Allgemein gesagt, geht es in diesem Roman um den grundsätzlichen Konflikt zwischen menschlicher Individualität und der Entmenschlichung und Vereinnahmung des Individuums durch staatlichen Zugriff, bzw. kapitalistischer Ausbeutung. [Bearb.: rr] Bearbeitungsstand: 07.03.1992 ; 29.05.1992 |
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