Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus - DadA

Abteilung: Literatur

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DadA-Literatur, Dok.-Nr.: DA-L0001655

Berner, Rudolf/ (alias Frank Tireur); Graf, Andreas G.; Nelles, Dieter
Die unsichtbare Front: Bericht über die illegale Arbeit in Deutschland (1937). - Herausgegeben, annotiert und ergänzt durch eine Studie zu Widerstand und Exil deutscher Anarchisten und Anarchosyndikalisten (1933-1945) von Andreas G. Graf und Dieter Nelles (Hrsg. der Archivreihe: J. Schmück). - tlw. aus d. Schwedischen übersetzt. - Berlin; Köln: Libertad Verlag Berlin/Köln , 1997. - 158 S. + Bildteil mit sep. Zählung (S. I-XVI): 33 Abb.
(Archiv für Sozial- und Kulturgeschichte; 7)
3-922226-23-X

ABSTRACT:
INHALT: Einleitung der Herausgeber // Rudolf Berner (alias Frank Tireur): Die unsichtbare Front. Bericht über die illegale Arbeit in Deutschland (1937): Ein notwendiges Vorwort (des Storms-Verlages, Stockholm 1940) / Über die Grenze / Besuch im Schlupfwinkel / Die SA macht Razzia / Zu Tode gepeinigt ... / "Wir werden die Flamme nicht vergessen!" / "... das verdanken wir dem Führer" / Begegnung im Dunkeln / Es ist verboten, menschlich zu sein / Dialog mit dem Diktator / Verheerende Erinnerungen / Wehe den Bequemen! / "Wie ein Märchen ..." / Es liegt an uns! / War es Mord? / Die Toten leben! // Andreas G. Graf und Dieter Nelles: Widerstand und Exil deutscher Anarchisten und Anarchosyndikalisten (1933-1945): I. Forschungsstand und Quellenlage / II. Widerstand / III. Exil // ANHANG: Quellen- und Literaturverzeichnis / Bibliographie: Die Presse der deutschen anarchosyndikalistischen Widerstands- und Exilbewegung (1933-1945) / Bilddokumentation / Register. // KURZBESCHREIBUNG (Prospekt): Im Februar/März 1937 reiste der schwedische Anarchist Rudolf "Rube" Berner als Tourist getarnt in "geheimer Mission" durch Deutschland. Dort waren seit vier Jahren die Nationalsozialisten an der Macht. Berner kam aus dem revolutionären Spanien und hatte den Auftrag, die konspirative Verbindung zwischen den deutschen Anarchosyndikalisten im Exil und den Anarchosyndikalisten im deutschen Untergrund herzustellen. Zu diesem Zweck besuchte er auf seiner Reise die Aktivisten und Aktivistinnen des anarchosyndikalistischen Widerstandes in Wuppertal, Düsseldorf, Leipzig und Berlin. Viele von ihnen kannte er bereits persönlich von früheren Besuchen her, und Berner sprach fließend Deutsch. Er eignete sich also hervorragend für diese Mission. Über seine gefahrvolle Kurierreise durch Nazideutschland hat Berner unter dem Pseudonym Frank Tireur 1940 in Schweden den nun auch in deutscher Übersetzung vorliegenden "Bericht über die illegale Arbeit in Deutschland" veröffentlicht. In ihm beschreibt er in verschlüsselter Form die Widerstandsaktivitäten der deutschen Anarchisten und Anarchosyndikalisten gegen das nationalsozialistische Terrorregime. Dabei vermittelt er einen lebendigen Eindruck von der extremen Lebenssituation, den Ängsten und den Hoffnungen einer kleinen - und von der Forschung bislang weitgehend ignorierten - Gruppe des deutschen Widerstandes. Zugleich ist Berners Bericht aber auch eines der wenigen Zeugnisse internationaler Solidarität im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Für die Herausgeber war es eine reizvolle Herausforderung, anhand unterschiedlicher Quellen die Mischung von Authentizität und Fiktion in Berners Bericht aufzulösen. Das bedeutete zunächst einmal, den Verlauf seiner Reise zu rekonstruieren sowie reale Personen, Ereignisse und Orte zu decodieren. Für sich genommen ist Berners Bericht ein Schlüsseldokument zur Geschichte des anarchosyndikalistischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Durch ihre ergänzende Kommentierung von Berners Bericht und vertieft in ihrer im Anhang abgedruckten Studie unternehmen darüber hinaus Andreas Graf und Dieter Nelles den Versuch einer ersten umfassenden Darstellung des Widerstandes und Exils der deutschen Anarchisten und Anarchosyndikalisten. Ihre Studie macht deutlich, daß der in den letzten Jahren neu erschlossene Reichtum an Archivalien einige ,Überraschungen" offeriert, die nicht selten die bisherigen Forschungsergebnisse in Frage stellen. Gleichzeitig werden neue Interpretationsperspektiven sichtbar, die der Widerstandsforschung insgesamt eine neue Schubkraft verleihen könnten.
[Bearb.: js]

Bearbeitungsstand: 17.03.2001



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