Hartmut
Rübner
FREIHEIT UND BROT
Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands
Eine Studie zur Geschichte
des Anarchosyndikalismus
ARCHIV FÜR
SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE, Band V
/ Originalausgabe / 320 Seiten, Hardcover und rotes Lesebändchen /
EUR 25,00 - Best-Nr. 505 / ISBN 3-922226-21-3 [Direktbestellung
beim Verlag] |
Das Buch beschreibt die Sozial-, Ideen- und Organisationsgeschichte
der anarchosyndikalistischen Gewerkschafts- und Kulturbewegung von den
Anfängen bis zum Zeitpunkt ihrer Zerschlagung im Jahre 1933. Die Forschungsergebnisse
zum Thema faßt der Autor in seiner Arbeit zusammen und ergänzt
sie durch vertiefende Quellenstudien. Dabei beschäftigt er sich ausführlich
mit Fragestellungen, die bisher nur unzureichend behandelt wurden: mit
bestimmten Berufsgruppen, wie beispielsweise den syndikalistischen Seeleuteorganisationen,
und mit dem breiten Spektrum der kulturellen Initiativen, die innerhalb
oder im engeren Umfeld der FAUD(AS) existierten.
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Demonstration von Anarchosyndikalisten vor dem Berliner
Stadtschloß gegen die in den USA drohende Hinrichtung der beiden
Anarchisten Sacco und Vancetti (Juli 1927)
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Die anarchosyndikalistische "Gegenkultur" bildete ein
weit verzweigtes Netzwerk der unterschiedlichsten Vereinigungen. In der
Gilde freiheitlicher Bücherfreunde, den syndikalistischen Frauenbünden,
der syndikalistisch-anarchistischen Jugend, der antiautoritären Kinderbewegung,
den Genossenschafts- und Siedlungsprojekten sowie in den antifaschistischen
'Schwarzen Scharen' spiegelt sich nahezu die gesamte linke Kulturbewegung
der Weimarer Republik in einem verkleinerten Maßstab wider. Auch
die Freidenker- und Sexualreformbewegung werden in ihren Berührungsflächen
zur FAUD dokumentiert.
Detailliert analysiert der Autor das Spannungsfeld
der FAUD zwischen einer Gewerkschafts- und Kulturorganisation, das syndikalistische
Rätemodell, die Mitgliederstrukturen der Organisation sowie die programmatisch-praktischen
Querverbindungen zum Anarchismus und rätekommunistischen Unionismus.
Dabei wird deutlich, daß der Anarchosyndikalismus der Weimarer Republik
vieles von den alternativen Entwürfen vorwegnahm, die später
in den "Neuen Sozialen Bewegungen" der Bundesrepublik zu neuer Aktualität
gelangten und dort zur Verwirklichung basisdemokratischer Vorstellungen
führten.
Vorbemerkung
-
Die Entwicklung des organisierten Anarchismus im Kaiserreich
1.1. Die radikale Opposition innerhalb der Sozialdemokratie 1.2. Die
Verselbständigung der anarchistischen Bewegung
-
Von der gewerkschaftlichen Opposition zur syndikalistischen
'Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVdG)' 2.1. Die Ausformung
des gewerkschaftlichen Lokalismus 2.2. Die FVdG zwischen Sozialdemokratie
und Anarchismus
-
Die Entwicklung der FAUD: Der Anspruch
einer Gesellschaftstransformation und die Realität der gewerkschaftlichen
Praxis 3.1. Die Rekonstituierung der 'Freien Vereinigung'
3.2. Das anarchosyndikalistische Gewerkschaftsverständnis
3.3. Die rheinisch-westfälische FAU 3.4. Die FAUD und die Rätebewegung
3.5. Zur Bedeutung anarchistischer Einflüsse
-
Der organisatorische Aufbau der FAUD
-
Die Sozialstruktur der FAUD: 5.1. Die Bedeutung der handwerklichen
Traditionen in der Endphase der Industrialisierung 5.2. Der Anarchosyndikalismus
als eine Organisation der Industriearbeiterschaft
-
Die oppositionellen Strömungen und das Verhältnis
zum organisierten »Linkskommunismus
-
Der anarchosyndikalistische Einfluß in der Seeleute-
und Schifferbewegung: 7.1. Die Richtungsdifferenzen in der radikalgewerkschaftlichen
Seeleutebewegung 7.1.1. Der 'Seemannsbund' 7.1.2. Der 'Schiffahrtsbund'
7.2. Anarchosyndikalismus und Unionismus in internationalen Zusammenhängen:
Die 'Industrial Workers of the World (IWW)' in Deutschland 7.3. Die anarchosyndikalistische
Binnenschifferorganisation
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Die »direkte Aktion Revolution oder Tarifvertrag
-
Die ideologischen Grundlagen und die ideengeschichtliche
Entwicklung des Anarchosyndikalismus in Deutschland
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Die FAUD zwischen Kulturbewegung und Gewerkschaftsorganisation
-
Der Anarchosyndikalismus als eine soziokulturelle Bewegung
abseits gewerkschaftlicher Zusammenhänge: 11.1.1. Die Siedlungsexperimente
im Umfeld der FAUD 11.1.2. Die Genossenschaftsprojekte im Rahmen der
FAUD 11.1.3. Die anarchosyndikalistischen
Frauenbünde 11.1.4. Die »freien Kindergruppenfreien
Schulen 11.1.5. Die anarchistisch-syndikalistische Jugendbewegung 11.1.6.
Die 'Schwarzen Scharen': Eine »paramilitärische Reaktion auf den entstehenden
Nationalsozialismus 11.2. Die Beteiligung an außer-
und nebenorganisatorischen Kulturinitiativen 11.2.1.
Die 'Gilde freiheitlicher Bücherfreunde' 11.2.2. Medizinische
Wissenschaft in einer sozialpolitischen Bewegung: Der 'Reichsverband für
Geburtenregelung und Sexualhygiene' 11.2.3. Organisierter Antiklerikalismus
und Atheismus: Die anarchosyndikalistische Fraktion in der Freidenkerbewegung
-
Die Entstehungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten
anarchosyndikalistischer Bewegungen in der vergleichenden Perspektive
Quellen- und Literaturverzeichnis
ANHANG: I. Bibliographie: / Die Presse des deutschen
Anarchosyndikalismus (1914-1939) / II. Bilddokumentation / III.
Register der Personen, Organisationen, Periodika und / geographischen Namen
Rudolf Berner: Die unsichtbare Front. Bericht über
die illegale Arbeit in Deutschland. [Zurück zur
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Zuletzt aktualisiert am 14. August
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